Die Zehn Gebote

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Spielkarten (c) Pfarrbriefservice.de
Datum:
Di. 1. Okt. 2024
Von:
Christoph Berthold

Mau-Mau

Wenn ich im Religionsunterricht in der Grundschule die 10 Gebote vorstelle, bringe ich ein großes Kartenspiel mit. Wir spielen dann in der Klasse Mau-Mau. Vorher erkläre ich kurz die Spielregeln: Man muss entweder Pik, Karo, Herz, Kreuz bedienen oder den jeweiligen Zahlenwert. Bube auf Bube geht nicht, mit einem Buben darf man sich etwas wünschen, eine 8 legen heißt, der nächst folgende Spieler setzt aus, 7 bedeutet zwei Karten ziehen…und wer die letzte Karte hat, muss Mau sagen. Soweit so gut. Wir spielen dann – und der Einzige, der fuscht und sich nicht an Spielregeln hält, ist der Lehrer. Das führt zu großem Protest – das ist unfair und gemein sagen die Kinder. Wenn ich dann noch sage, ich bin der Erwachsene, „ich darf das“ hat natürlich keiner mehr Lust, weiter zu spielen.

 

 

Lebensfördernde Werte

In der religiösen Erziehung von Kindern kommt es auf die Weitergabe von Werten an. Eine wertfreie Erziehung ist nicht sinnvoll oder möglich. Daher ist die Frage wichtig: Was möchte ich den Kindern vermitteln. Und das in der freiheitlichen Grundhaltung, dass ein Kind immer mehr selber entscheiden soll.

Wir sind nicht die Ersten, die entscheiden, was für unser (Zusammen-) Leben wichtig ist. Die Zehn Gebote sind ein seit langem tradierter Wegweiser für gelingendes Leben. Wenn auch früher manchmal mittels dieser Regeln eine moralisierende Erziehung und ein entmündigender Glaube vermittelt wurde. Dabei hat die ursprüngliche Absicht der Gebote in der Bibel eher befreienden Charakter (Lebensangebote Gotte) zur Weitergabe von Werten und Spielregeln.

Im hebräischen Urtext ist von „debarim“ die Rede – gemeint sind Weisungen für die Lebenspraxis. Es sind „Lebensworte“ die so eingeleitet werden: „Ich bin Gott dein Befreier!“

Daher müsste man sinngemäßer nicht „Du sollst nicht“ übersetzen, sondern „Du brauchst nicht“ oder „Du wirst nicht wollen“.

 

Die „Goldene Regel“ fasst die zehn Gebote gut zusammen:

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“. Oder positiv formuliert:

„Behandle andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest!“

Übrigens in fast allen Weltreligionen gibt es diese Goldene Regel – wenn auch ein wenig anders beschrieben.

 

"Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: VATER…" (Lukas 1,1-2a, aus: Die Bibel – Einheitsübersetzung 2016)

 

Was bedeuten dir die Zehn Gebote?

 

Gebet:

Versuche, dies im Gebet vor Gott zu bringen…