Credo

2.9 - Jesus, auferstanden von den Toten

Jesus lebt (c) Christian Schmitt, pfarrbriefservice.de
Datum:
Fr. 1. Dez. 2023
Von:
Christoph Berthold

Die nach dem Tod Jesu übriggebliebenen Jünger und Anhängerinnen hatten Angst. Sie hatten Angst vor Verfolgung – das gleiche Schicksal wie Jesus zu teilen.

Und sie waren orientierungslos. Der, auf den Sie ihre ganze Hoffnung gesetzt, für den sie alles aufgegeben, sich von ihrem alten Leben getrennt hatten – schien gescheitert. Sollte damit alles zu Ende sein? Oder gab es doch noch Hoffnung? Was sollte nun werden?

Kreuzigungsgruppe – auch einzeln erhältlich. Was da in einem christlichen Katalog zu Ostern angeboten wurde – es mag für eine Osterkrippe taugen – aber nicht fürs Glaubensbekenntnis.

Im Credo geht es von Leiden – Tod – Auferstehung ums. Ganze – nicht um einen Teil. Es wird ein weiter Bogen gespannt. Wenn man nur Einzelteile haben möchte, wird deutlich: dafür ist christlicher Glaube nicht zu haben. An der Auferstehung Jesu entscheidet sich quasi alles. Jesus nur als Sozialrevolutionär, als Rebell, als Beruhigungspille, als Softie gesehen, ist schlicht zu wenig. Nur das Gesamtpaket vermittelt eine Hoffnung, die über diese Welt hinausreicht.

Der Glaube an die Auferstehung setzt voraus, dass man Jesus als den Christus, Messias, Erlöser glauben kann. Als den, der Auferstehung aus dem Tod wirklich erlebt hat. Darum ist die Logik des Paulus als „Glaubensausweis“ von ChristInnen so bestechend. Paulus sagt klipp und klar, ohne Wenn und Aber: Wäre Jesus Christus nicht auferstanden, seien ChristInnen die Ärmsten unter den Menschen, da sie an ein Phantom glauben – quasi so blöd sind, eine Lüge zu glauben.

Auch einzeln erhältlich? Nein – nur als Komplettset. Sonderangebot ausgeschlossen. Auferweckung Jesu durch Gott macht Sinn: sie setzt die jüdische Vorstellung von der Liebesmacht Gottes über die Macht des Todes als Fortsetzung der Liebesgeschichte Gottes mit seinen Menschen (Allem geschaffenem Leben) fort. Mit dem Ende ist eben nicht alles Aus und Vorbei. Bedeutet: Mit all deinen Verletzungen und Schwächen, mit allen Ungerechtigkeiten und mit Schuld – aber auch mit allem, was dein Leben froh und glücklich gemacht hat – erhebt dich Gott aus Tod und Vergessen in den Bereich des Lebens, der Liebe, des Lichts. Du bleibst nicht im Tod. In der Taufe wird dein altes Leben begraben. Du tauchst auf zum neuen Leben eines Christenmenschen. Jedes innere Wachstum im geistlichen Leben ist schon jetzt eine Frucht des Sterbens deines Ichs auf dem Weg ins Ewige. Ein Sonderangebot aus Liebe von Gott für alle.

 

Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten:

Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. (1Korinther 15,12-19, aus: Die Bibel - Einheitsübersetzung)