Credo

3.1 - Heiliger Geist

Heilger Geist (c) pexels.de
Datum:
Mo. 1. Apr. 2024
Von:
Christoph Berthold

Der dritte Teil des Credos scheint eine Reihe zusammenhangloser Glaubensinhalte zu sein. Doch: Der Heilige Geist ist es, der alles zusammenhält. Denn er hat mit allem zu tun, was danach kommt. Wo lebt er, wie wirkt er und was hat Kirche damit zu tun?

Ich glaube an den Heiligen Geist

Dass Gott Geist ist, ist keine Erfindung des Christentums. Auch das Alte Testament spricht vom „ruach“ – der Geistin Gottes. Bemerkenswert ist die Geisttheologie des Propheten Ezechiel, der Gott sagen lässt: „Ich gebe meinen Geist in euer Inneres und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt.“ (Ezechiel 36,27) 600 Jahre später schreibt Paulus, dass nun die Zeit angebrochen ist, in der sich diese Verheißung erfüllt. (2. Korintherbrief 3,3) Paulus schließt dabei an die Evangelien an, für die der Heilige Geist die tragende und treibende Kraft Jesu ist. In der Taufe am Jordan, wo der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkommt; in seiner Antrittspredigt in Nazareth, in der Jesus sagt: „Der Geist Gottes ruht auf mir“; in seinen Abschiedsreden, in denen er den kommenden Geist verheißt. Das sind die biblischen Grundlagen dafür, dass 381 das Konzil von Konstantinopel den Heiligen Geist als dritte Person der Trinität definiert.

Trotz Dogmatik: Der Heilige Geist bleibt unfassbar. Ja, er ist sogar subversiv. Denn wenn der Geist weht, wo er will, wer kann ihn eingrenzen? Oder beurteilen? Schon in der frühen Kirche gab es deshalb Konflikte zwischen Charismatikern, die unmittelbare Geisterfahrungen ins Feld führten, um Teile der kirchlichen Lehre abzulehnen. Dem wurde ein Riegel vorgeschoben, und so wurde der Geist - wie Kardinal Kasper kritisiert - „kirchlich domestiziert“. Soll heißen: Das Amt gab sich die Hoheit über den Geist, der doch in Taufe und Firmung allen verliehen wird und der bei uns allen die Art und Weise ist, wie Gott in uns lebt.

Was ist guter Geist, was Ungeist? Wer beurteilt das?

Das Amt, sagt die Kirche. Doch der Beschluss „Unsere Hoffnung“ der Würzburger Synode betont: „Das Amt hat nicht nur die Pflicht, falschem Geist zu wehren, die Geister zu scheiden, sondern auch die Pflicht, den Geist zu suchen und mit seiner unkalkulierbaren, oft unbequemen Spontaneität immer neu zu rechnen.“  

 

Gebet / Meditation /Impuls

Ruach Jahwehs –

heilige Geistin Gottes –

Heiliger Geist - in allen, die Gott suchen.

Du Atem Gottes!

Spenderin des Lebens!

Überrasche mich mitten in meinem täglichen Leben.

Erfülle mich  mit all Deinen Gaben.

Bete in mir, wenn ich wortlos bin.

DU Lebendigmacherin.