Ich glaube an Gott…den ALLMÄCHTIGEN.
Hand aufs Herz: fällt es Dir leicht oder schwer, diesen Satz auszusprechen?
Besonders, wenn Menschen unter Schicksalsschlägen leiden, wird die Vorstellung von Gott als Allmächtigem angefragt. Wenn Gott allmächtig ist – warum lässt er dann all das Leid zu? Warum beseitigt er nicht alle Not, alles Elend, Krieg, Streit, Krankheit, Einsamkeit, Schmerz…den Tod? Ist Gott also entweder ein Sadist oder ohnmächtig = nicht allmächtig?
Die Frage ist – was ist unter „allmächtig“ zu verstehen?
Der jüdische Philosoph Hans Jonas meint, mit der Schöpfung von Welt und Mensch habe Gott auf seine Allmacht verzichtet, indem er der Evolution, der Vielfalt, der Freiheit Raum gibt. So habe Gott zwar weiter seine ihm innewohnende, eigene Allmacht. Doch als Anstoßer des Schöpfungsprozesses, als großer Beweger und Freund allen Lebens hat er sich entschieden, weder die Naturgesetze noch die Freiheit zu missachten. Gott gibt seiner Schöpfung allen Freiraum.
Ein interessanter Ansatz. Nur löst das die Leidfrage an sich nicht.
Das Christentum wählt einen alternativen Ansatz. Hier steht der Mitgehende und Mitleidende, der Daseiende Gott im Mittelpunkt. Gott wird Mensch im Kind von Betlehem. Dieser stirbt in allergrößter Gottverlassenheit einen qualvollen Tod am Kreuz. Und wird am Ende zu neuem Leben auferweckt. So ist Gottes Antwort auf das Leiden von Schöpfung und Menschheit (allem Leben). Darin erweist sich seine Allmacht, dass Gott dem Leiden nicht ausweicht, sondern in ihm da ist. Gott lässt nicht allein. Gott ist da. Gott geht mit. Gott bleibt da.
Diese Vorstellung gibt Kraft, Mut, Hoffnung. Du bist nicht allein! Gott ist grenzenlose Liebe. Da, wo nichts mehr geht, bleiben „Glaube – Hoffnung – Liebe. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ – schreibt Paulus. Gott ist der große Freund und Liebhaber des Lebens. Die Liebe hört niemals auf. Am Ende steht immer ein neuer Anfang.
So ist die Liebe allmächtig. Gottes Allmacht liegt in der Macht der Liebe. Allein die Liebe ist allmächtig.
„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf… Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ (1. Korintherbrief 13,1ff aus: Bibel - Einheitsübersetzung)
Lese den Bibeltext zur Liebe von Paulus.
Bringe Deine Gedanken vor Gott. Bitte Gott um Liebe, die von Dir ausgeht.