Credo

1.0 Ich glaube an GOTT

Gipfelkreuz (c) Jonathan Borba - Pixels
Datum:
Do. 1. Dez. 2022
Von:
Christoph Berthold

Das Glaubensbekenntnis (Credo) beginnt mit „Ich glaube“.

Nicht wir, man oder die Gemeinschaft.

Es geht um mich, meinen Glauben.

Das Credo formuliert weiter: „Ich glaube an Gott!“

Also nicht an irgendwas oder irgendwen. An GOTT.

Glauben ist mehr als meinen, vermuten, hoffen, denken, wissen. Das lateinische CREDO stammt von „cor dare“ = das Herz schenken/geben. Hebräisch ist Glaube „aman“ = sich an etwas festmachen. Das deutsche GLAUBE kommt von „leubh“ = begehren, liebhaben. Bedeutet: Glaube hat zu tun mit HERZ, HALT und LIEBE.

Hand auf`s Herz, mal anders gefragt: ist das denn mit dem Glauben und Gott so einfach? Ist es nicht im Gegenteil ziemlich verzwickt? Es gibt die großen Weltreligionen wie Buddhismus und Hinduismus und die abrahamitisch-monotheistischen Judentum, Christentum, Islam. Daneben viele andere Glaubensrichtungen und Sekten. Und natürlich diejenigen, die von humanistischen Werten überzeugt sind und Agnostiker / Atheisten.

„Ich glaube – hilf meinem Unglauben.“  In diesem biblischen Zitat steckt alles drin, was das Glauben können oder nicht können umfasst. In einer jüdischen Geschichte kommt zu Rabbi Levi ein Gelehrter. Dieser belehrt ihn ausführlich über die rückständigen Beweisgründe des Glaubens an Gott. Rabbi Levi aber sagt als einfache Entgegnung am Ende nur „Vielleicht aber ist es wahr!“ In diesem vielleicht steckt jede Menge intellektueller Sprengstoff. Es geht dabei gar nicht um eine schlüssige Beweisführung. Gottesbeweise sind ein Widerspruch in sich. Genauso wie das Gegenteil. Beweisen lassen sich nur wissenschaftliche Tatsachen. Und selbst die ändern sich je nach Erkenntnisstand. So ist Glaubenkönnen weniger ein Wissen – schon eher ein Überzeugtsein gegen alle Überzeugungen – noch viel mehr eine Herzenssache: ich habe die Gegenwart Gottes in meinem Leben persönlich, echt, glaubwürdig erfahren. Ich bin überzeugt vom Weg Jesu. Ich spüre das Wirken des Heiligen Geistes in der Welt, in meinem Leben. Ich habe wirklich erlebt, wie mein Glaube mich verändert…manche habe sogar ein intensives Bekehrungserlebnis wie Paulus auf dem Weg nach Damaskus: der stärkste Christenverfolger wandelt sich zum erfolgreichsten Christenmissionar aller Zeiten.

Glauben können ist immer auch eine Gnade Gottes. Niemals ist der Glaube eine monolithisch-statische Angelegenheit… etwas, das einmal vom Himmel fällt, was ich für alle Zeit und Ewigkeit besitze. Glaube – das zeigt sich an vielen Stellen der Bibel – bekommt es immer wieder zu tun mit dem Zweifel, der Anfechtung, dem Kampf, der Probe, der Veränderung. Gott ist nicht einfach zu haben. Selbst Jesus zweifelt am Kreuz aus dem Gefühl der Gottverlassenheit und der Jünger Thomas kann erst an die Auferstehung glauben, als er seine Hand buchstäblich in die Seitenwunde Jesu legen kann.

 

 „Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebräerbrief 11,1 aus: Bibel - Einheitsübersetzung)

„Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe. (1. Korintherbrief 13,13 aus: Bibel- Einheitsübersetzung)

 

Gebet/Meditation/Impuls:

Geh in die Stille mit: „Ich glaube – hilf meinem Unglauben.“

Was ist Dein Glaube?

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