Credo

0.1 Apostolisches Glaubensbekenntnis

Credo (c) Pfarrbriefservice.de
Datum:
Do. 1. Sep. 2022
Von:
Christoph Berthold

Credo

Credo ist lateinisch und bedeutet „Ich glaube“ – ist also ein Glaubensbekenntnis. Zu festlichen Feiern bekennen Christen damit ihren Glauben. Unser „Apostolisches Glaubensbekenntnis“ ist nie von einem Apostel gesprochen worden. Sein Wortlaut ist so auch nicht in der Bibel zu finden. Trotzdem ist es wie eine Kurzformel des Glaubens.

 

Wie ist das Apostolische Glaubensbekenntnis entstanden?

Das apostolische Glaubensbekenntnis ist eine weiterentwickelte Variante des altrömischen Glaubensbekenntnisses. Sein Ursprung liegt in einer frühen Ausformulierung der Regula fidei bzw. einer Weiterentwicklung von Tauffragen. Täuflinge wurden gefragt: „Glaubst Du an Gott – Jesus Christus – den Heiligen Geist“? Die Antwort lautete „Credo – ich glaube!“ Da nun die Erwachsenentaufe im Urchristentum das Bekenntnis aufgrund einer Lebenswende / Bekehrung (mit Paulus gesprochen, der alte Mensch [Heide] stirbt - der neue Mensch [ChristIn] wird geboren, erweiterte sich das Bekenntnis immer mehr, auch in Abgrenzung zu Irrlehren/Häresien. Der Text des Credos entstand im 2./3. Jahrhundert in Rom.

Die Frage war: wo lag die Wahrheit des Credos? Im 5. Jahrhundert wurde die theologische Formel „Was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde; denn das ist im wahren und eigentlichen Sin katholisch (= allumfassend).“ Geprägt. So ist apostolisch der Ansatz, in der Ganzheit, Fülle und Wahrheit der frühen Urkirche zu gründen.

Die Formulierungen orientieren sich daher an Buchstaben und Geist des Evangeliums und der Auffassung der frühen Kirche (Tradition). Bischof Tertullian meint, das Credo will entfalten, „was der Herr im Evangelium gelehrt hat!“

Wie kann man heute einen zeitgemäßen Zugang zum Credo finden?

Das Glaubensbekenntnis ist so etwas wie ein Roter Faden des Glaubens – eine Orientierung, die Basis auf der ChristInnen stehen. Wir glauben an den dreieinigen Gott Vater-Sohn-Geist. Da das Credo in Jahrhunderten gewachsen ist, ist sein Text zeitgebunden und kann durchaus sperrig oder fragwürdig sein. Bedeutet: Du musst dich damit auseinandersetzen, was die Worte bedeuten, wie der Text entstanden ist, was er aussagen will, warum er so formuliert wurde. Einige Bilder und Begriffe sind schwerer oder leichter zu verstehen. Trotzdem: durch das Sprechen des Glaubensbekenntnisses stelle bin ich Teil der lokalen christlichen Glaubensgemeinschaft vor Ort findet und global der weltweiten Christenheit.

Ob man das Credo 100% unterschreiben muss, um „echter“ Christ zu sein? Mir geht es so, dass ich mich mal leichter oder schwerer damit tue. Nicht immer habe ich alles verstanden (tue ich es heute nach einem Theologiestudium?). Nur – wer kann behaupten, das Credo hundertprozentig zu begreifen? Manchmal habe ich geschwiegen, manchmal Stellen nicht mitgesprochen, um ehrlich zu sein. Nur – das ist ja trotzdem „Trickserei“ und unbefriedigend.

Im Gespräch mit anderen ChristInnen wurde deutlich – fast jede/r hat an manchen Stellen Probleme mit dem Credo. Doch seit langem spreche ich den ganzen Text des Bekentnisses mit. Warum? Ich werde niemals alles ganz verstehen können. Aber ich habe erfahren, dass mein und der Glaube der anderen / der Gemeinschaft weiterträgt. Diese Erfahrungen der Glaubensgemeinschaft sind größer und reicher als mein eigenes Glaubenkönnen. So verstanden erinnert mich das Credo man’s Unterwegssein im Glauben

 Welche Rolle spielt das Apostolische Glaubensbekenntnis für Deinen Glauben?

 

Gebet:

Versuche, dies im Gebet vor Gott zu bringen…